Sinopsis
Podcast by Staatsoper Hamburg
Episodios
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kurz erklärt: Messa da Requiem
14/03/2018 Duración: 10minLibera me. Errette mich. Befreie mich, Herr, vom ewigen Tode. Das Individuum schreit. Vor ihm erstreckt sich die Bilanz seines Lebens. Abgründe des Nichts. Verdis „größte Oper“ konfrontiert den Menschen mit sich und seinem Schicksal – eine Grenzerfahrung, denn das Individuum steht dem Absoluten in Gestalt des Todes gegenüber. Als Realist des Musiktheaters erfindet Verdi die Wirklichkeit mit allen Mitteln der Kunst; von den Schrecken des Jüngsten Gerichts im Dies irae bis zum hoffnungsvollen Bitten im Libera me, mit dem er seine Totenmesse in Abweichung von der liturgischen Konvention vollendet. Katharsis. Erlösung. Auferstehung. Der Einzelne geht in der Gemeinschaft auf. Das Kollektiv verkündet: Requiem æternam. Ewige Ruhe gib ihnen, Herr Gott, und ewiges Licht leuchte ihnen.
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Geliebt, gelitten, gemordet! Mélissa Petit und Melodie Michelberger über Frauen in der Oper
05/02/2018 Duración: 24minGeliebt, gelitten, gemordet: Auf der Opernbühne geht es um die ganz großen Emotionen. Getragen von Frauen - geschrieben von Männern, in Zeiten, in denen das Rollenverhältnis von Mann und Frau noch sehr konservativen Strukturen unterlag. Was kann Oper im Heute leisten? Was kann eine Sängerin jungen Frauen mitgeben? Wir haben im Podcast mit der Sopranistin und unserer „Marzelline“ Mélissa Petit und Melodie Michelberger über Feminismus, Schönheitsideale und die Repräsentation der Frau in der Oper, diskutiert.
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kurz erklärt: Fidelio
26/01/2018 Duración: 10minFlorestan sitzt zu Unrecht im Gefängnis, er hat „für Wahrheit gestritten“. Der Gouverneur der Staatsgefängnisse Pizarro ist dafür verantwortlich und muss Florestan verschwinden lassen, um nicht belangt zu werden. Dessen Frau Leonore lässt sich inkognito im Gefängnis anstellen und kann ihren Mann befreien. Nur: Welche Freiheit ist gemeint? Was passiert nach Erlangung der Freiheit? Das sind Fragen, die Beethovens Oper stellt und offenlässt. Die Aufführungsgeschichte des „Fidelio“ durch alle politischen Systeme Deutschlands hindurch, lässt die Oper selbst zu einem Archiv werden. An ihr kondensiert deutsche Geschichte, denn sie stellt schmerzhaft die Frage, was der deutsche Traum / Albtraum heute sein kann. Florestan – ein republikanischer Jesus, der für uns gefangen war und befreit wurde, Leonore – ein neuer Typ Frau, die politische Verantwortung zu tragen imstande ist.
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kurz erklärt: Il Ritorno d'Ulisse in Patria
30/10/2017 Duración: 10min10 Jahre Krieg. 10 Jahre Irrfahrt. Dunkelheit. In der Gestalt eines verwahrlosten Greises kehrt Ulisse zu seiner Penelope zurück. Unter all den Freiern, die sie umgarnen, ist er es, der den gewaltigen Bogen des verschollenen Gatten spannen kann und ihre Hand gewinnt. Doch seine Frau erkennt ihn nicht. Erst das Geheimnis ihres Ehebettes führt die beiden wieder zusammen und besiegelt das Todesurteil der Freier. Treue und Liebe siegen im Homer’schen Epos und adeln das schicksalsgebeutelte Paar, das tragisch wie komisch nichts weiter als ein Ball im ewigen Spiel der Götter auf Erden ist. Der Ball wird getreten, getragen, fliegt, fällt zu Boden – und versteht nicht warum. Als Opernvisionär des 16. Jahrhunderts nahm sich Monteverdi voller Empathie für seine Figuren der „Odyssee“ an. 2017 jährt sich sein Geburtstag zum 450. Mal. Musikalische Leitung: Vaclav Luks Inszenierung: Willy Decker Bühnenbild: Wolfgang Gussmann Kostüme: Wolfgang Gussmann, Susana Mendoza Licht: Franck Evin Mitarbeit Regie: Jan Eßinger Dramatu
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Zugehört! Volker Krafft erklärt "Parsifal"
13/09/2017 Duración: 13minMit seinem „Parsifal“ hat Wagner eine komplexe Welt erschaffen. Komplex, weil sie aus so vielen heterogenen Elementen besteht, deren Sinnhaftigkeit schwer nachzuvollziehen ist und oft auf Fährten lockt, die ins Leere laufen. So lassen sich die vielen religiösen Zeichen, Symbole und kultischen Handlungen nur als Teile verstehen, die auf eine Welt verweisen, die nur als Ganzes zu deuten ist. Volker Krafft nimmt euch in diesem Podcast mit in die Welt von Wagner und weiß spannende Hintergründe zu seinem Werk zu berichten...
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Im Gespräch mit: Regisseuren und Ausstattern von "immer weiter"
07/07/2017 Duración: 09minOhne Worte, ohne Musik. Ein Loch im Wort. Schnee zwischen uns. Menschen im Zustand tragischer Alltäglichkeit stellen die Selbstverständlichkeit in Frage. Das Leben als Aufschub befriedigt nicht. Es entstehen Entwürfe von Utopien, denn der Wille zur Veränderung ist da. Doch die Realität holt gnadenlos ein. Sind wir zwangsläufig gefangen in unserer eigenen Sättigung? 13 Kulturschaffende aus den Bereichen Komposition, Regie, Bühnenbild, Dramaturgie, Dirigieren und Kulturmanagement kommen zusammen. Gemeinsam entwickeln sie ein Musiktheaterstück über eine Gesellschaft, die über das Aufstehen redet und sitzen bleibt.
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Im Gespräch mit: Jesse Broekman und Irene Galindo Quero ("immer weiter")
29/06/2017 Duración: 11minOhne Worte, ohne Musik. Ein Loch im Wort. Schnee zwischen uns. Menschen im Zustand tragischer Alltäglichkeit stellen die Selbstverständlichkeit in Frage. Das Leben als Aufschub befriedigt nicht. Es entstehen Entwürfe von Utopien, denn der Wille zur Veränderung ist da. Doch die Realität holt gnadenlos ein. Sind wir zwangsläufig gefangen in unserer eigenen Sättigung? Ein Gespräch mit den beiden Komponisten der Uraufführung „immer weiter“.
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Zugehört! Johannes Harneit erklärt "Lulu"
09/02/2017 Duración: 10minUnser Korrepetitor Johannes Harneit erklärt Hintergründe und Feinheiten, die Alban Berg in seinem Werk "Lulu" versteckt hat...
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kurz erklärt: Gesualdo
13/01/2017 Duración: 08minDie Madrigalkunst von Carlo Gesualdo, Principe da Venosa, ist nur schwer vor seiner biografischen Monströsität zu retten, die aus einem aus Eifersucht begangenem Doppelmord an seiner Frau und ihrem Geliebten besteht. In den späten Madrigalen glaubt man Lust, Wut, Trauer und Todesahnung in simultaner dissonanter Zerriebenheit zu hören. Während andere Komponistenkollegen wie Monteverdi im Italien um 1600 sich bereits der modernen Monodie, dem instrumentalbegleiteten Sologesang verschrieben hatten und damit konsequent die Erfindung der Oper betrieben, verharrte Gesualdo in einer hochkomplexen und hochriskanten Polyphonie, die abwechselnd als manieriert-eitle Geste, sturer Konservatismus oder Betreten chromatischen Neulandes gesehen wurden. Inszenierung und Bühnenbild: Calixto Bieito Kostüme: Rebekka Zimlich Dramaturgie: Johannes Blum
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kurz erklärt: Otello
06/01/2017 Duración: 08minOtello wird an sich selbst irre. Er muss sich zwar Neid, Feindschaft und Bedrohung erwehren – das könnte er, wäre er bei Sinnen, leicht schaffen. Nicht umsonst hat er im Staat seinen Weg nach oben gemacht, gegen Konkurrenz war er bestimmt nicht zimperlich. Er ist aber angeschlagen, und was ihn fundamental erschüttert, ist die Einsamkeit des Eifersüchtigen und die Einsamkeit des Betrogenen. Inszenierung: Calixto Bieito Bühnenbild: Susanne Gschwender Kostüme: Ingo Krügler Licht: Michael Bauer Dramaturgie: Ute Vollmar
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kurz erklärt: Senza Sangue | Herzog Blaubarts Burg
10/11/2016 Duración: 11minZwei Stücke, die bei aller Verschiedenheit nicht zufällig viele strukturelle und inhaltliche Parallelen aufweisen – mit „Senza Sangue“ hat Péter Eötvös „Herzog Blaubarts Burg“ musikalisch und thematisch reflektiert: ein Mann und eine Frau auf der Suche nacheinander, mehrere Morde, die womöglich stattgefunden haben, gegenseitige Schuld und (mögliche) Versöhnung. Inszenierung und Bühnenbild: Dmitri Tcherniakov Kostüme: Elena Zaytseva Licht: Gleb Filshtinsky Dramaturgie: Johannes Blum Video: Tieni Burkhalter
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kurz erklärt: Katze Ivanka
17/10/2016 Duración: 05minIm Hinterhof eines Opernhauses lauschen drei Kater den Klängen einer wun- derschönen Stimme: Katze Ivanka schnurrt die „Habanera“. Nein, sie singt! Denn Ivanka ist keine gewöhnliche Katze; sie ist der heimliche Star des Opern- hauses. Seit Falana, der Requisiteur, sie als kleine Katze in einer Kiste mit Kos- tümen gefunden hat, lebt sie in der bunten Theaterwelt. Am liebsten streift Ivanka alleine durch das Opernhaus, durch die verwinkelten Gänge zwischen Garderobe, Foyer und Bühne – das ist ihr Revier. Auch die schönen Melodien der Sänger kennt sie bald in- und auswendig. Ivanka wird von allen verwöhnt und geliebt. Das gefällt der Primadonna, der ersten Sängerin des Hauses, überhaupt nicht... Gemeinsam mit Massimiliano Matesic bringt Vera Nemirova eine Geschichte aus ihrer Kindheit auf die Bühne, die schnurrend ins magische Reich der Oper einführt.
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Zugehört! Johannes Harneit erklärt "Katze Ivanka"
14/10/2016 Duración: 10minRot getigert, mit bernsteinfarbenen Augen, musikalisch begabt und ziemlich frech – Katze Ivanka ist der heimliche Star des Opernhauses und alles andere als eine gewöhnliche Katze: Mäuse jagen, durch die Gassen streunen oder in der Sonne räkeln mag sie nicht. Ihr Revier ist die Bühne. Dirigenten und Regisseure liegen ihr zu Füßen. Und die Primadonna platzt vor Eifersucht. Nachts, wenn alles ruht, lockt Ivanka mit der Ballettratte die kleinen Mäuse aus ihren Löchern hervor und zusammen erobern sie das Opernhaus. Du möchtest Mäuschen spielen? Dann folge den Katzenspuren … Gemeinsam mit Massimiliano Matesic bringt Vera Nemirova eine Geschichte aus ihrer Kindheit auf die Bühne, die schnurrend ins magische Reich der Oper einführt. Inszenierung: Vera Nemirova Co-Regie: Sonja Nemirova Bühnenbild und Kostüme: Pavlina Eusterhus Dramaturgie: Janina Zell
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kurz erklärt: Die Zauberflöte
22/09/2016 Duración: 07minDiese Oper ist ein Theater der Welt: Sie erzählt vom Älterwerden, von Prüfungen, von undurchsichtigen Entscheidungen. Einer ist auf der Suche nach Individualität, manch anderer ist zu bequem dazu. Andere wiederum propagieren, dass die Gemeinschaft der einzig richtige Ort für den Einzelnen sei. Macht ist von alters her legitimiert oder von neuen Machthabern usurpiert. Werte wie Anpassung und Gefolgschaft stehen gegen Selbstbehauptung und Eigenständigkeit. Es wird geliebt und geträumt, getäuscht und vertraut. Selbstmorde werden verhindert, Examina abgenommen, Abenteuer werden bestanden. Wer hat Recht? Wem ist Unrecht geschehen? Die Welt der Zauberflöte ist undurchsichtig, jeder versucht, seinen Weg zu finden: in ihr, aus ihr hinaus oder in sie hinein. Wer steuert das Ganze? Wem ist zu trauen? Der Musik vielleicht? Inszenierung: Jette Steckel Bühnenbild: Florian Lösche Kostüme: Pauline Hüners Dramaturgie: Johannes Blum, Carl Hegemann Video: EINS[23].TV (Alexander Bunge) Licht: Paulus Vogt
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Im Gespräch mit: Jette Steckel
16/09/2016 Duración: 07minDiese Oper ist ein Theater der Welt: Sie erzählt vom Älterwerden, von Prüfungen, von undurchsichtigen Entscheidungen. Einer ist auf der Suche nach Individualität, manch anderer ist zu bequem dazu. Andere wiederum propagieren, dass die Gemeinschaft der einzig richtige Ort für den Einzelnen sei. Macht ist von alters her legitimiert oder von neuen Machthabern usurpiert. Werte wie Anpassung und Gefolgschaft stehen gegen Selbstbehauptung und Eigenständigkeit. Es wird geliebt und geträumt, getäuscht und vertraut. Selbstmorde werden verhindert, Examina abgenommen, Abenteuer werden bestanden. Wer hat Recht? Wem ist Unrecht geschehen? Die Welt der Zauberflöte ist undurchsichtig, jeder versucht, seinen Weg zu finden: in ihr, aus ihr hinaus oder in sie hinein. Wer steuert das Ganze? Wem ist zu trauen? Der Musik vielleicht? Inszenierung: Jette Steckel Bühnenbild: Florian Lösche Kostüme: Pauline Hüners Dramaturgie: Johannes Blum, Carl Hegemann Video: EINS[23].TV (Alexander Bunge) Licht: Paulus Vogt
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kurz erklärt: Orpheus
11/07/2016 Duración: 09minIn den 1720er Jahren machte Telemann das Gänsemarkt-Theater durch die Vereinigung der europäischen Nationalstile zur deutschen Opernmetropole und experimentierte mit dieser Verbindung auch in seinem Werk. Fast 300 Jahre später ist der Mythos nun wiederum als Experiment in Hamburg zu sehen, inszeniert von den jungen Regisseurinnen Franziska Kronfoth und Julia Lwowski, die in ihren Arbeiten nach einem grenz- und genreübergreifenden Musiktheater streben. Unsere Dramaturgin Janina Zell erlärt die Oper im Podcast.
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Zugehört! Volker Krafft erklärt Telemanns "Orpheus"
06/07/2016 Duración: 06minDie Unterwelt steht Kopf: In drei Sprachen und mit weiblicher Hauptfigur wird der Orpheus-Mythos aus Telemanns Feder zur rachsüchtigen Dreiecksgeschichte. Zwischen Orpheus und Eurydice stellt sich Königin Orasia. In ihrer Liebe zurückgewiesen, tötet sie Eurydice, vernichtet den Geliebten und geht zuletzt selbst ins Schattenreich. Was bleibt, ist die zerstörerische Kraft der Liebe und das Feuer der Leidenschaft, das am Ende alle verbrennt. Inszenierung: Franziska Kronfoth, Julia Lwowski Bühnenbild und Kostüme: Christina Schmitt Video: Martin Mallon Dramaturgie: Janina Zell Premiere: 08. Juli 2016
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kurz erklärt: Daphne
04/06/2016 Duración: 07min„Fremd ist das Fest mir, fremd.“ Daphne sagt dies zu Leukippos, ihrem Freund aus Kindertagen, der sie begehrt, an diesem Tag der ekstatischen Feierlichkeiten zu Ehren des Dionysos, der Daphne so unheimlich ist. Sie liebt den Ton der hölzernen Flöte. Selbst Apoll, der Gott des Lichtes, verfällt der dionysischen Magie. Auch er will Daphne besitzen, doch sie entzieht sich auch ihm. Leukippos, in Daphnes Kleidern in spiegelbildlicher Schwesternschaft, gelingt schließlich die Täuschung des Geschlechtertausches. Doch Apoll enttarnt Leukippos, ein Blitz blendet hell, und Leukippos liegt tot am Boden. Daphne trauert und wird von Zeus in einen Baum verwandelt. Strauss’ mythisierende Welt der „Daphne“ ist rätselhaft durchwirkt von freiem Kontakt zwischen Göttern und Menschen, merkwürdig aus jeglicher Zeit gerissen, sehnsuchtsvoll eine reinere Zeit phantasierend, freilich säkularisiert und ästhetisiert von Strauss’ duftiger Spätromantik.
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Zugehört! Volker Krafft erklärt Richard Strauss' "Daphne"
02/06/2016 Duración: 09minWie klingt Richard Strauss' 13. Oper "Daphne"? Was sind die Besonderheiten und in welchem Kontext entstand sie? Unser Korrepetitor Volker Krafft erläutert in einer neuen Ausgabe von "Zugehört!" das Werk am Klavier.
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kurz erklärt: Les Troyens
11/05/2016 Duración: 05minBerlioz' Lesart der Vergil'schen „Aeneis“ verknappt die Geschichte um die mythische Gründung Roms durch Aeneas auf den tragischen Konflikt zweier Vertriebener. In Troja warnt Kassandra ihr Volk vergeblich, während man das Pferd jubelnd in die Stadt zieht. Aeneas und seine Leute entkommen, geleitet durch den Ruf der Götter: „Italien!“. In der Idylle Karthagos lebt Dido, vertrieben mit ihrem Volk aus Tyros, und verliebt sich in Aeneas, der ihr militärisch beigestanden hat. Doch Aeneas bleibt nicht, denn er hat einen Auftrag. Der letzte Akt ist Abgesang, Verzweiflung und Tod Didos. Victor Hugo befindet, „dass es Hässliches gibt neben dem Schönen, Missgestaltetes dicht beim Anmutigen, Groteskes hinter dem Erhabenen, Schlechtes zugleich mit dem Guten, Schatten mit dem Licht.“ Berlioz setzt seine Figuren auch musikalisch diesen gegenlaufigen Kräften aus - aus Vertreibung wird Verheißung wird Verrat. Inszenierung: Michael Thalheimer Bühnenbild: Olaf Altmann Kostüme: Michaela Barth Licht: Norman Plathe Dramaturgie: